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Mein Baby hat Schnupfen. Wie kann ich ihm helfen? Muss ich mit meinem Baby zum Arzt, wenn es Schnupfen hat? Diese und noch mehr Fragen stellen sich wohl alle jungen Eltern, wenn Ihr Baby Schnupfen hat.
Alles, was du über Babyschnupfen wissen solltest, erfährst du im folgenden Beitrag.
Bitte beachte: Dieser Artikel dient der Information. Er ersetzt jedoch keine individuelle Untersuchung, Diagnose oder Handlungsempfehlung durch den Kinderarzt.
Ein richtiger Schnupfen ist bei Säuglingen und Babys zwar selten, kommt aber doch immer wieder mal vor. So wie bei Erwachsenen wird der normale Babyschnupfen zu 90 Prozent durch Viren verursacht. Typische Anzeichen dafür, dass dein Baby einen Schnupfen hat, sind Atembeschwerden, Absonderung von Nasensekret, Husten, rote Augen und Weinerlichkeit. Gelegentlich kommt es auch zu Sekretabsonderungen über die Augen, ähnlich einer Bindehautentzündung.
Oftmals zeigen sich betroffene Babys auffallend unruhig während des Stillens oder verweigern das Trinken komplett. Auch Weinen nach dem Stillen und ein spürbar erhöhtes Nähebedürfnis sind typisch. Im folgenden Abschnitt erfährst du, wie sich ein Säuglingsschnupfen von einem durch Krankheitserreger verursachten Babyschnupfen unterscheidet.
Nicht jede laufende Nase und nicht jedes Niesen ist ein Zeichen für einen Babyschnupfen. Wenn kein oder nur wenig klares und schleimiges Sekret aus der Nase läuft, handelt es sich oft um den sogenannten Säuglingsschnupfen. Der Säuglingsschnupfen kommt bei Babys in den ersten 12 Lebensmonaten oft vor. Neben dem klaren Nasensekret sind häufiges Niesen und ein hörbares Schnorcheln beim Atmen Anzeichen für einen Säuglingsschnupfen. Ursache für den Säuglingsschnupfen ist kein Infekt, sondern die Anatomie der Babynase.
Der Nasenrücken deines Babys ist in den ersten Lebensmonaten noch sehr flach. Die Nasengänge sind dementsprechend eng. Es reicht schon wenig Sekret, um diese zu verstopfen. Manchmal ist auch aus dem Magen zurückfließende Milch die Ursache für die schnorchelnden Atemgeräusche. Die Mischung aus Milch und Magensäure reizt die empfindlichen Nasenschleimhäute. Es fließt mehr Sekret und die Nase ist schnell verstopft. Wenn Babys Niesen, aber kein Fieber haben, tagsüber fröhlich und aktiv sind, rosig aussehen und gut trinken, ist ein Säuglingsschnupfen harmlos und kein Grund, sich Sorgen zu machen.
Wie lange ein richtiger Erkältungsschnupfen bei Babys anhält, ist individuell sehr verschieden. Bei etwa einem Drittel aller Babys verschwindet er nach spätestens 4 Tagen wieder. Rund die Hälfte aller Babys leidet bis zu sieben Tage. Nur bei etwa jedem fünften Baby dauert die Erkältung länger als 7 Tage.
Eine möglichst frühzeitige Behandlung eines Babyschnupfens ist grundsätzlich wichtig. Je früher du die Symptome behandelst, umso besser für dein Baby. Eine frühzeitige Behandlung kann zudem mögliche Komplikationen wie beispielsweise eine Mittelohrentzündung vermeiden. Nicht immer müssen für die Behandlung eines Erkältungsschnupfens gleich schwere Geschütze aufgefahren werden. Es gibt eine ganze Reihe bewährter Maßnahmen und Hausmittel, mit denen du den Schnupfen deines Babys lindern und die Heilung fördern kannst. Bewährt hat sich beispielsweise:
Im Fall eines Babyschnupfens gilt: Viel Trinken hilft viel. Stille dein Baby häufig oder biete ihm viel Flüssigkeit an. Dadurch wird das Nasensekret flüssiger und kann besser ablaufen.
Wenn dein Baby kein Fieber hat, solltest du auch bei Wind und Wetter regelmäßig mit ihm an die frische Luft gehen. Wie wäre es mit einem Waldspaziergang? Bewegung an der kühlen, feuchten Luft tut dir gut und hilft deinem Baby, wieder leichter zu atmen.
Muttermilch gilt als ein sehr effektives Hausmittel bei einem Babyschnupfen. Ein paar Tropfen der Milch können nach dem Abstreichen mit einer Pipette vorsichtig in jedes Nasenloch geträufelt werden. Die Muttermilch hält die Nasenschleimhaut feucht und enthält Antikörper, die helfen, den Schnupfen zu heilen.
Eine physiologische Kochsalzlösung kann bei einem normalen Babyschnupfen, wie auch bei einem Säuglingsschnupfen helfen, die Symptome zu lindern. Achte darauf, dass du eine Kochsalzlösung ohne Konservierungsmittel verwendest.
Gerade in der kalten Jahreszeit ist die Luft in Wohnräumen meist zu trocken. Feuchte Handtücher, die du im Kinderzimmer aufhängst oder ein elektrischer Luftbefeuchter* sorgen für eine höhere Luftfeuchtigkeit. Die höhere Luftfeuchtigkeit entlastet die Nasenschleimhäute. Regelmäßiges Lüften, zwei bis dreimal am Tag verbessert ebenfalls das Raumklima. Um die optimale Luftfeuchtigkeit einzuhalten, ist ein Hygrometer empfehlenswert.
Eine geschälte und in kleine Würfel geschnittene Zwiebel, die du in einer Babysocke oder einem Baumwolltuch als Zwiebelsäckchen über den Bettchen des Babys aufhängst, verströmt Dämpfe, die dabei helfen können, die Schleimhäute abzuschwellen.
Wenn du zum Schlafen den Oberkörper deines Babys etwas hochlagerst, erleichterst du deinem Liebling das Atmen und verhinderst, dass Milch aus dem Magen zurückfließt. Lege dazu beispielsweise ein zusammengefaltetes Handtuch, ein Keilkissen oder ein flaches Buch unter das Kopfende der Matratze.
Du kannst deinem Baby das Atmen erleichtern, indem du regelmäßig den Schleim aus dem Näschen entfernst. Am besten geeignet ist hierzu ein leicht zusammen gedrehtes Papiertaschentuch. Wattestäbchen solltest du nicht verwenden, da sie zu groß und zu starr sind.
Nasensauger sind in den vergangene Jahren immer beliebter geworden, um Babys den Schnupfen zu erleichtern. Sie sind tatsächlich eine gute Hilfe. Wenn du damit keine Erfahrung habt, lass dir vom Apotheker oder Kinderarzt die richtige Anwendung zeigen.
Um zu verhindern, dass sich die Haut um die Nase deines Babys während des Schnupfens zusätzlich entzündet, kannst du Vaseline oder Anisbutter aus der Apotheke auf die Haut dünn auftragen. Anisbutter wird zudem sekretlösend und antibakteriell.
Neben den Kochsalzampullen aus der Apotheke, die für eine Nasenspülung beim Baby verwendet werden können, gibt es auch abschwellende Nasentropfen und Nasensprays. Solche solltest du nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt und maximal 3 x täglich über 3 Tage anwenden. Ganz wichtig ist, dass du ausschließlich Präparate verwendest, die speziell für Babys entwickelt worden sind. Andere Präparate enthalten die abschwellenden Wirkstoffe ggf. in einer viel zu hohen Dosierung.
WICHTIG: Was du auf gar keinen Fall zur Behandlung eines Babyschnupfens verwenden darfst, sind ätherische Öle und Lösungen, die ätherische Öle enthalten.
Japanisches Heilöl, Thymian, Pfefferminze, Campher oder Menthol sind für Babys absolut tabu. Ätherische Öle können die Atemwege eures Babys so stark reizen, dass es zu einem Atemstillstand kommen kann.
Eine leicht erhöhte Temperatur ist bei einem Babyschnupfen ganz normal. Fieber ist eine natürliche und wichtige Abwehrreaktion des Körpers. Von Fieber sprechen Ärzte erst, wenn die Körpertemperatur über 38 Grad Celsius ansteigt. Wird das Fieber zu rasch gesenkt, kann dies sogar kontraproduktiv sein. Bei einer Temperatur von mehr als 39 Grad können Wadenwickel helfen, die Temperatur wieder zu senken. Allerdings solltest du nur lauwarmes und kein eiskaltes Wasser für die Wadenwickel verwenden. Medikamente wie Aspirin oder Novalgin sind für Babys nicht geeignet und können zu Folgeschäden führen. Zum Senken von Fieber sind bei Babys nur Ibuprofen oder Paracetamol geeignet. Diese Mittel solltest du aber nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt verabreichen. Mehr Informationen über den korrekten Umgang mit Fieber, kannst du in unserem gesonderten Ratgeber Fieber bei Babys und Kindern nachlesen.
Bei einem Erkältungsschnupfen solltest du mit deinem Baby unbedingt zum Arzt gehen, wenn es sich weigert zu trinken, wenn es viel schreit, Atemprobleme hat oder die Temperatur über 38,5 Grad steigt. Wenn es häufig seine Ohren anfasst, ist dies oft ein Zeichen für eine Mittelohrentzündung. Diesen Verdacht solltest du unbedingt bei einem Kinderarzt abklären lassen. Auch, wenn dein Baby andauernd hustet oder du dir nicht sicher bist, ob es einen Säuglingsschnupfen oder einen Erkältungsschnupfen hat, solltest du mit ihm zum Arzt gehen. Geh lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt.
Einem Erkältungsschnupfen kannst du mit ein paar einfachen Maßnahmen wirkungsvoll vorbeugen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist das regelmäßige Händewaschen. Insbesondere, wenn du außerhalb der Wohnung unterwegs gewesen bist, solltest du deine und die Hände deines Babys waschen, wenn ihr nach Hause kommt. Babys werden im Winter häufig krank, nicht weil sie zu kalt, sondern weil sie zu warm angezogen werden. Ist die Babykleidung zu warm, schwitzen Babys schnell und werden dann krank. Bewährt haben sich mehrere dünne Lagen Kleidung nach dem bekannten Zwiebelprinzip, die je nach Bedarf an- und ausgezogen werden können. Wenn andere Familienmitglieder eine Erkältungskrankheit erwischt hat, solltest du darauf achten, dass dein Baby nicht angehustet oder angeniest wird. Nicht zuletzt ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, um euer eigenes Immunsystem zu stärken und über die Muttermilch euer Baby mit allen wichtigen Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen.
Säuglingsschnupfen - Der Kinderarzt vom Bodensee - Quelle: Youtube | Christof Metzler