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Der Storchenbiss tritt bei fast 50 Prozent aller Neugeborenen auf. Diese rote Hautveränderung ist den meisten Fällen harmlos und verschwindet normalerweise von allein in den ersten Lebensjahren deines Babys. Typische betroffene Körperteile sind der Nacken oder die Stirn des Neugeborenen.
Wie der Storchenbiss entsteht, wie man ihn erkennt und wie er sich von anderen Geburtsmalen unterscheidet, wird dir hier ausführlich erklärt.
Bitte beachte: Dieser Artikel dient der Information. Er ersetzt jedoch keine individuelle Diagnose durch den Dermatologen und/oder Kinderarzt.
Der Storch gilt als Symbol des Glücks und neu erwachtem Leben. So ergab sich irgendwann die Vorstellung, dass der Storch die Kinder bringen würde. Der Storchenbiss ist häufig im Nacken des Kindes zu finden und bereits von Geburt an sichtbar. Stellt man sich vor, dass der Storch mit seinem Schnabel das Kind im Nacken festhält und den Eltern bringt, so ist der Storchenbiss die Folge davon. Diese vom Volksmund erfundene Bezeichnung gibt einem mysteriösen roten Fleck eine liebevolle Bezeichnung.
Etwas unpoetischer klingen die Bezeichnungen in der medizinischen Fachterminologie. So heißt der Storchenbiss im Fachjargon Naevus Unna bzw. Nävus Unna-Politzer oder auch Bossardfleck. Er gilt als eine besondere und charakteristische Form eines Feuermals (Naevus flammeus).
Der Storchenbiss ist eine rote Hautverfärbung, die von Geburt an auftritt. Später kann der Storchenbiss nicht mehr entstehen und Hautverfärbungen sind auf andere Ursachen zurückzuführen. Der rote Fleck ist unregelmäßig geformt, jedoch klar von der nicht verfärbten Haut abgegrenzt. Oft ist dieser Fleck im Nacken des Babys zu finden. Rote Flecken auf der Stirn, auf dem Augenlid oder an der Nasenwurzel kommen ebenfalls vor. Manchmal werden diese Verfärbungen im Bereich des Gesichts auch Engelskuss oder Lachsfleck anstelle von Storchenbiss genannt.
Storchenbisse zeigen sich rein optisch, sie verursachen keine Schmerzen und das Baby kann sie nicht fühlen. Durch leichten Druck auf den Storchenbiss verblasst er kurzzeitig. Ein Storchenbiss stellt daher keinen Grund zur Sorge dar.
Der Grund für die rote Verfärbung auf der Haut der Neugeborenen ist die Erweiterung von kleinsten Blutgefäßen, sogenannten Kapillaren. Durch die Erweiterung führen diese mehr Blut und das zeigt sich durch die Haut als rote Flecken. Wenn das Baby sich anstrengt, zum Beispiel durch starkes Schreien, können die Flecken noch verstärkt werden. Grund dafür ist die erhöhte Durchblutung, die das Rot noch intensiver durch die Haut scheinen lässt. Warum der Storchenbiss bei einigen Babys entsteht und bei anderen nicht, konnte noch nicht herausgefunden werden.
Im Normalfall ist bei einem Storchenbiss keine Behandlung notwendig. Spätestens ab dem zweiten Lebensjahr fangen die roten Flecken auf der Haut an zu verblassen, bis sie schlussendlich ganz verschwinden. Vor allem im Gesicht ist ein Bestehen bleiben von Storchenbissen sehr selten, im Nacken kommt dies häufiger vor. Storchenbisse behalten ihre Form und Größe, wenn sie bestehen bleiben. Sie wachsen nicht mit.
Da ein Storchenbiss harmlos ist, muss er ebenso wenig behandelt werden, wenn er bestehen bleibt. Stellt die Hautverfärbung optisch ein Problem dar, kann etwas dagegen getan werden. Mit Lasern lassen sich kleine Storchenbisse meist gut entfernen. Bei größeren Verfärbungen funktioniert lasern weniger gut. Hier kann medizinische Schminke zum Einsatz kommen und die Flecken überdecken.
Der Storchenbiss ist eine Sonderform des Feuermals (Naevus flammeus). Hier ist vor allem die Größe und die Position der Verfärbung entscheidend. Ein Storchenbiss tritt im Bereich des Kopfes auf und erreicht eine Größe von wenigen Zentimetern. Sind die Flecken großflächiger und über den Körper verteilt, so handelt es sich um ein Feuermal. Die Ursache für Feuermale ist wie beim Storchenbiss eine Fehlbildung der Blutgefäße, wodurch diese deutlich erweitert sind.
Im Gegensatz zum Storchenbiss verschwinden Feuermale nicht im Laufe der Zeit. Oftmals werden sie mit dem Wachsen des Kindes sogar noch größer und intensiver. Feuermale sind vorwiegend harmlos, genau wie ein Storchenbiss. In einigen Fällen treten sie jedoch gemeinsam mit anderen Fehlbildungen auf. Zur Sicherheit sollte ein Feuermal daher von einem Arzt untersucht werden.
Blutschwämmchen sind bei Babys sind zwar etwas seltener, als ein der Storchenbiss, doch treten sie immerhin bei 3 bis 5 Prozent aller Babys auf. Sie bilden sich erst nach der Geburt und können im Laufe der Zeit weiter wachsen. Wird dein Baby also ohne rote Verfärbungen geboren und entwickelt diese erst später, so könnte dies auf ein Blutschwämmchen hinweisen.
Blutschwämmchen lassen sich im Gegensatz zum Storchenbiss auch ertasten, die Haut wölbt sich an betroffenen Stellen schwammartig. - Daher die Namensgebung "Blutschwamm" oder "Blutschwämmchen". Der Kinderarzt bezeichnet dieses als infantiles Hämangiom.
Die Ursache für ein Blutschwämmchen ist ein gutartiger Tumor, der die Blutgefäße stark wachsen lässt. Trotz des Begriffes Tumor sind Blutschwämmchen nicht gefährlich. Auch sie verschwinden nach einigen Jahren wieder von allein.
Ein Mongolenfleck (medizinisch: kongenitale dermale Melanozytose) ist sehr leicht von einem Storchenbiss zu unterscheiden. Während der Storchenbiss eine rote Färbung hat und sich im Kopfbereich bzw. Nacken befindet, ist der Mongolenfleck eher grau bis bräunlich. Zu finden ist er auf dem Po des Babys oder im unteren Rückenbereich. Er wird deshalb auch als Sakralfleck oder Steißfleck bezeichnet.
Im Falle des Mongolenflecks sind ausschließlich Farbpigmente in der Haut der Grund für die Verfärbung. Bei dunkelhäutigen Menschen tritt er deutlich gehäufter auf, als bei Hellhäutigen. Er ist genauso harmlos wie der Storchenbiss und verschwindet spätestens zu Beginn der Pubertät.
Ein Storchenbiss ist ein sehr alltägliches Geburtsmal und gibt keinen Grund zur Sorge. Er muss nicht behandelt werden und verschwindet in den ersten Lebensjahren des Babys automatisch. Grundsätzlich kann eine Untersuchung beim Arzt nicht schaden, um sich ganz sicher zu fühlen.