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Babys erstes Bad ist immer ein besonderer Moment - für Eltern und Kind. Doch wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt, um mit dem Baden von Babys zu beginnen? Wie kannst du dein Baby beim Baden sicher halten? Und was ist die richtige Badedauer und Wassertemperatur für Babys?
Oftmals wird das erste Bad von der Nachsorgehebamme begleitet. Doch auch wenn du keine Hebamme hast oder du beim ersten Mal ohne fremde Hilfe einfach verunsichert bist, ist das Baden von Neugeborenen kein Hexenwerk - solange du ein paar grundlegende Tipps beherzigst.
Wann genau der richtige Zeitpunkt ist, liegt ein Stück weit im Ermessen der Eltern. Ein guter Zeitpunkt ist, wenn es mit einem guten Gefühl einhergeht. Grundsätzlich besteht aber kein Druck und keine Eile, denn schließlich sind Neugeborene nicht schmutzig. Die sanfte Körperreinigung mit einem weichen Waschlappen und die Reinigung des Windelbereichs beim Wickeln genügen in der ersten Zeit vollkommen.
Grundsätzlich solltest du mit dem Baden deines Babys aber mindestens so lange warten, bis die Nabelschnur abgefallen und der Nabel vollständig abgeheilt ist.
Der richtige Zeitpunkt zum Baden ist dann, wenn dein Baby wach und zufrieden ist. Es sollte weder schläfrig noch hungrig sein und die letzte Mahlzeit sollte ca. eine halbe Stunde zurückliegen, denn auch mit vollem Bauch badet es sich nicht gut.
Prinzipiell kannst du dein Baby zu jeder Tageszeit baden. Viele Eltern bevorzugen das Baden abends, mit ausreichend Zeitpuffer vor dem Nachtschlaf. Denn ein Bad vor dem Schlafengehen wirkt beruhigend und entspannend - für Erwachsene, wie auch für Babys. Viele Babys schlummern nach dem Baden selig ein.
Worin du dein Baby baden willst, ist ein Stück weit Geschmacksache. Der Klassiker hierzu ist eine Babybadewanne* - idealerweise mit einem passenden Gestell, das Stabilität, Sicherheit und eine gute Ergonomie bietet. Dein Rücken wird es danken.
Eine beliebte Alternative sind Badeeimer (auch "Tummy Tubs"* genannt). Sie sind deutlich enger als Babybadewannen und eignen sich in erster Linie für Neugeborene und kleine Babys bis 4 oder 5 Monate. Die beengte Umgebung im warmen Wasser wird mit dem Mutterleib assoziiert. Die Verwendung ist einfach und sicher, da die Kleinen im Badeeimer gut fixiert sind. Badeeimer werden deshalb auch häufig von Hebammen empfohlen.
Eine weitere Alternative - zumindest in der Anfangszeit - ist das Babybad im Waschbecken. Richtig gelesen. Diese Variante ist nahezu in jeder Wohnung und auch unterwegs, z. B. im Hotel möglich. Dennoch ist hier besondere Vorsicht geboten. Auf keinen Fall sollte das Baby während des Badens den Wasserhahn greifen, denn so bestünde das Risiko, dass es sich an zu heißem Wasser verbrüht. Die Haut von Säuglingen ist diesbezüglich sehr sensibel. Lass deshalb bitte auch kein heißes Wasser nachlaufen, solange das Baby im Waschbecken ist.
Ungeeignet für das Baden von Säuglingen ist die normale Badewanne. Aufgrund der Höhe des Badewannenrands ist es nicht möglich, das Baby beim Baden mit dem richtigen Griff sicher zu halten. Und auch für die Eltern würde die Position binnen kurzer Zeit zu Rückenschmerzen führen. Badewannensitze können hier zwar ein wenig unterstützen, wirklich empfehlenswert ist das Baden in der normalen Badewanne aber erst dann, wann das Baby eigenständig und sicher sitzen kann.
Vor dem Baden solltest du alle benötigten Dinge zurechtlegen und auch den Wickelplatz vorbereiten, damit das Baby es nach dem Baden schnell warm und trocken hat. Breite auf der Wickelunterlage schon mal ein großes Handtuch mit Kapuze aus, leg Windel, Kleidung und Babybürste in Reichweite. Neugeborene kühlen schnell aus. Darum solltest du das Zimmer am besten schön warm vorheizen. Viele Babys lieben es, nach dem Baden trocken geföhnt zu werden. In dem Fall leg in Reichweite des trockenen Wickelplatzes auch einen Föhn bereit. Worauf beim Föhnen zu achten ist, liest du weiter unten.
Für das bevorstehende Bad befüllst du die Babybadewanne oder den Badeeimer zu rund drei Vierteln mit warmen Wasser. Die optimale Wassertemperatur für das Babybad beträgt 37 Grad Celsius. Verwende unbedingt ein Badethermometer*, um auf Nummer sicher zu gehen. Als Erwachsener hast du ein anderes Wärmeempfinden als dein Baby, sodass die Handprobe nach Gefühl nicht ausreicht.
Badewannenspielzeug und Badezusätze werden anfangs noch nicht benötigt. Du kannst jedoch ein wenig Muttermilch ins Badewasser geben oder ein paar Spritzer reines Bio-Mandelöl*. Letzteres hilft sehr gut, wenn dein Baby zu trockener Haut neigt. Leg außerdem einen weichen Waschlappen in greifbarer Nähe bereit. Dieser darf natürlich gerne ein lustiges Motiv haben. Falls der vorbereitete Wickelplatz nicht im gleichen Raum ist, sollte auch ein Kapuzenhandtuch griffbereit sein.
Nun kann es losgehen. Zieh dein Baby aus und reinige, falls notwendig, nochmal gründlich den Windelbereich. Dann kann der Badespaß beginnen, bevor das Wasser wieder abkühlt. Lass wegen der Verbrühungsgefahr kein heißes Wasser während des Bades nachlaufen.
Hier noch ein grundsätzlicher Hinweis zur Babypflege: Weniger ist hier mehr! Denn in der ersten Zeit wird dein Baby kaum oder gar keine Pflegeprodukte benötigen. Erfahrungsgemäß werden junge Eltern überhäuft mit kostenlosen Pröbchen und Werbung der Kosmetikindustrie, welche den Eltern aufzeigen will, was Babys an diversen Pudersorten, Cremes, Lotions und Badezusätzen vermeintlich benötigen.
Unser Tipp: Lass dich davon nicht beeindrucken. Denn abgesehen von einer guten Babycreme bei wundem Po, ist Wasser das beste Mittel zur Reinigung und Pflege von empfindlicher Babyhaut. Andere Kosmetikprodukte sind zumindest in den ersten Wochen nicht notwendig und fördern nur Allergien oder Hautreizungen.
Mit einem sehr einfachen Griff kannst du dein Baby von Anfang an sicher im Wasser halten. Schieb dazu deinen linken Unterarm unter den Nacken des Babys. Mit deiner linken Hand umfasst du nun den linken Oberarm deines Kindes, um es im Wasser während der gesamten Badezeit sicher festzuhalten. Schließ den Oberarm dazu am besten zwischen deinem Daumen und Zeige- oder Mittelfinger ein.
Mit der rechten Hand wird zu Beginn der Po des Babys gehalten um es achtsam und mit den Füßen voran in das Wasser gleiten zu lassen. Die Füßchen berühren idealerweise das Ende der Wanne. Ist dein Baby in einer bequemen Badeposition, so ist deine rechte Hand frei zum Waschen.
Lass dein Baby behutsam und mit den Füßen voran ins Wasser gleiten und es dabei sicher mit dem oben erklärten Handgriff. Am besten sprich oder sing währenddessen mit deinem Kind. Das wirkt beruhigend und vertraut. Wenn du selbst nervös wirkst, überträgt sich die Unsicherheit auch auf dein Baby.
Lass dein Baby mit den Füßchen den Rand der Babybadewanne berühren, denn das vermittelt ein Gefühl von Sicherheit und Halt. Gib dem Baby ein wenig Zeit, sich an das Wasser und die neue Umgebung zu gewöhnen. Es soll das Bad genießen.
Wenn sich dein Baby an das Wasser gewöhnt hat, kannst du es mit dem bereitgelegten Waschlappen in deiner freien Hand sanft waschen. Berücksichtige beim Waschen auch die schlechter zugänglichen Stellen, wie unter den Achseln, hinter den Ohren, zwischen den Zehen, im Genitalbereich und am Po, sowie zwischen den Körperfalten an den Beinchen oder am Hals. Das Köpfchen und die Haare folgen erst ganz zum Schluss, damit dein Baby nicht auskühlt oder sich erkältet. Beachte auch die empfohlene Badedauer für Babys.
Nachdem du Kopf und Haare gewaschen hast, wird es Zeit das Baby in das vorbereitete Handtuch zu packen und sanft trocken zu tupfen. Berücksichtige auch beim Abtrocknen wieder die schlechter zugänglichen Stellen und Hautfalten. Durch zurückbleibende Feuchtigkeit können wunde Stellen entstehen.
Zählt dein Baby zu denjenigen, die warme Föhnluft lieben? Das ist eine tolle Möglichkeit deinen kleinen Schatz gut trocken zu bekommen. Aber es darf auf keinen Fall zu heiß sein. Wähle eine lauwarme bzw. mittlere Temperaturstufe und halte immer die Hand zwischen den Föhn und dein Baby.
Ebenfalls wichtig: Sei mit dem Föhn sehr vorsichtig. Besonders kleine Jungs entleeren auf dem Wickeltisch gerne ihre Blase, wobei der Pipistrahl sich als Fontäne über eine große Reichweite verteilen kann. Beim Föhnen kann das sehr schnell gefährlich werden. Vor und nach der Nutzung wird der Föhn ausgesteckt.
In den ersten Lebensmonaten werden Babys zum Glück nur selten wirklich schmutzig. Deshalb müssen Babys auch nicht täglich gebadet werden. Abgesehen von akuten Anlässen und starkem Verschmutzungsgrad, genügt es anfangs vollkommen, einmal pro Woche zu baden.
Nach ca. zwei Monaten kannst du dein Baby bis zu zweimal die Woche baden. Je nachdem, wie weitreichend und intensiv die Verschmutzung ist, kann ein kurzes Bad angenehmer und effizienter sein, als die Reinigung mit dem Waschlappen. Bedenke aber, dass zu häufiges Baden die Haut austrocknen kann.
Die Badezeit sollte in den ersten zwei Monaten nur 5 bis 10 Minuten betragen. In den darauffolgenden Monaten können Eltern die Badedauer bei Gefallen langsam um ein paar Minuten steigern. Maßgeblich ist dabei, ob das Baby sich wohlfühlt. Spätestens aber wenn das Wasser abkühlt, sollte das Badevergnügen beendet werden.
Nein, das Baden mit Nabelschnur ist wirklich nicht zu empfehlen. Solange sich der Nabelstumpf noch nicht abgelöst hat - und auch solange der Nabel noch nicht vollständig abgeheilt ist - solltest du mit dem Baden des Babys noch abwarten. Zu hoch wäre sonst das Risiko, dass Keime eindringen und der Nabel sich entzündet.
Dennoch ist Körperpflege wichtig. Bereite dazu eine Schüssel mit warmem Wasser und einen weichen Waschlappen vor und leg dein Baby auf ein sauberes Handtuch auf dem Wickelplatz. Nutzt du eine Wärmelampe, kannst du das Baby ganz ausziehen, um es zu waschen. Falls nicht, wickle es einfach warm in das Handtuch ein und reinige sanft ein Körperteil nach dem anderen, während das Baby mollig warm im Handtuch eingekuschelt bleibt.