Basaltemperatur und Einnistung: Was verrät die Temperaturkurve?


Von Windelprinz Redaktion -
           
Basaltemperatur und Einnistung
 © Sora imagepointfr / Depositphotos - Basaltemperatur und Einnistung: Was verrät die Temperaturkurve?

Die Basaltemperatur ist ein beliebter Indikator zur Bestimmung des Eisprungs und der fruchtbaren Tage einer Frau. Doch inwiefern lässt sich auch eine erfolgreiche Einnistung anhand der Basalkurve erkennen?

Während des Menstruationszyklus durchläuft die Körpertemperatur einer Frau charakteristische Veränderungen, die auf hormonelle Schwankungen zurückzuführen sind. In diesem Artikel werden wir den Zusammenhang zwischen der Basaltemperatur und der Einnistung erklären.




Die Temperaturmethode: Grundlagen und Bedeutung

Die Temperaturmethode (auch Basaltemperaturmethode) beruht auf der Beobachtung der Körpertemperatur einer Frau unmittelbar nach dem Aufwachen. Diese Ruhephase sorgt für eine genaue Erfassung der Basaltemperatur, da körperliche Aktivitäten und äußere Einflüsse minimiert werden. Die Messung der Basaltemperatur kann Aufschluss über den Eisprungzeitpunkt geben und somit eine natürliche Familienplanung ermöglichen oder bei Kinderwunsch die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen.


Der Zusammenhang zwischen Basaltemperatur und Einnistung

Die Einnistung (auch Nidation) ist ein entscheidender Schritt in der frühen Schwangerschaft, bei dem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einbettet. Während dieses Vorgangs kommt es zu bestimmten hormonellen Veränderungen, die sich auch in der Basaltemperaturkurve widerspiegeln können. Ein genaues Verständnis dieser Zusammenhänge kann für Frauen, die versuchen, schwanger zu werden, von großer Bedeutung sein. Wir wollen deshalb zunächst näher auf den weiblichen Zyklus und den Verlauf der Basalkurve eingehen.


Typischer Verlauf einer Basaltemperaturkurve

Die Basaltemperaturkurve einer Frau zeigt charakteristische Muster während des Menstruationszyklus. Zu Beginn des Zyklus, während der Menstruationsphase und der Follikelphase (Eireifungsphase), ist die Temperatur in der Regel niedrig. Nach dem Eisprung, in der sogenannten Lutealphase (Gelkörperphase), steigt die Basaltemperatur aufgrund des Hormons Progesteron an, das nach dem Platzen des dominanten Follikels im Eierstock freigesetzt wird.


Der Temperaturanstieg und die Hochlage

Der Temperaturanstieg nach dem Eisprung ist ein zuverlässiges Zeichen für die fruchtbare Phase einer Frau. Dieser Anstieg kann je nach Frau und Zykluslänge variieren, aber typischerweise liegt er zwischen 0,2°C und 0,5°C über der niedrigeren Phase vor dem Eisprung. Die höhere Temperatur bleibt in der Regel während der zweiten Zyklushälfte stabil, was als Hochlage bezeichnet wird.


Der Temperaturabfall und die Menstruationsphase

Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, sinkt die Basaltemperatur in der Regel einige Tage vor Beginn der Menstruation wieder ab. Dieser Temperaturabfall wird durch den Rückgang des Progesteronspiegels verursacht, da die nicht befruchtete Eizelle abgebaut wird und die Hormonproduktion zurückgeht.


Die Basaltemperatur bei einer Einnistung

Was aber passiert, wenn eine Befruchtung stattgefunden hat? Der Verlauf der Basaltemperatur nach einer erfolgreichen Einnistung einer befruchteten Eizelle kann variieren und ist nicht bei allen Frauen gleich. Hier werden unterschiedliche Muster beobachtet.

Bei manchen Frauen bleibt die Temperatur stabil in ihrer Hochlage und zeigt keine weiteren signifikanten Veränderungen. Bei anderen wiederum kommt es zu einem zweiten Temperaturanstieg in der Basaltemperaturkurve. Dieser zweite Anstieg wird oft als "Triphasisches Muster" bezeichnet. Das triphasische Muster ist ein Temperaturmuster, bei dem es nach dem ersten Temperaturanstieg nach dem Eisprung einen weiteren, höheren Anstieg der Basaltemperatur gibt, der etwa 7 bis 10 Tage nach der vermuteten Nidation auftreten kann. Der zweite Anstieg wird durch die gestiegene Produktion von Progesteron und anderen Hormonen in der frühen Schwangerschaft verursacht.


Das Phänomen des "Implantation Dip"

Neben der fortdauernden Hochlage oder einem triphasischen Muster gibt es im Fall einer erfolgreichen Einnistung noch ein besonderes Phänomen, das jedoch nur bei manchen Frauen zu beobachten ist: der sogenannte "Implantation Dip". Hierbei handelt es sich um einen vorübergehenden Temperaturabfall in der Basaltemperaturkurve, der etwa 7 bis 10 Tage nach dem möglichen Zeitpunkt der Einnistung auftreten kann. Es wird angenommen, dass dieser Dip auf die Hormonveränderungen während der Einnistung zurückzuführen ist, die zu einem kurzzeitigen Absinken der Basaltemperatur führen können, bevor sie wieder ansteigt.


Kann man an der Basaltemperatur erkennen, ob man schwanger ist?

Obwohl das triphasische Muster oder der "Implantation Dip" von einigen Frauen beobachtet wird, ist es wichtig zu betonen, dass nicht jede Frau eine solche Auffälligkeit in ihrer Basalkurve feststellt. Es ist auch nicht zwingend, dass etwaige Dips oder Temperaturveränderungen mit einer Einnistung zusammenhängen. Verschiedene Faktoren können sich ebenfalls auf die Basaltemperatur auswirken, wie z.B. Schlafmangel, Stress, Krankheiten, Alkohol oder Medikamente. Auch etwaige Messungenauigkeiten dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Die Basaltemperatur sollte daher nicht solitär als zuverlässiges Indiz für eine Schwangerschaft angesehen werden.

Eine Schwangerschaft kann nur durch einen Schwangerschaftstest zuverlässig bestätigt werden. Das ist mit einem empfindlichen Frühtest theoretisch ab ca. 8 Tagen nach Befruchtung möglich. Allerdings ist das Testergebnis zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht zuverlässig und die Fehleranfälligkeit liegt entsprechend höher. Für einen verlässlichen Test solltest du einen Zeitpunkt ab dem Ausbleiben der Menstruation wählen und den Test ggf. nach einigen Tagen wiederholen.

Falls du den Verdacht hast, schwanger zu sein, ist es ratsam, deinen Frauenarzt zu kontaktieren. Dieser kann die Schwangerschaft ebenfalls über einen Urintest oder alternativ über einen Bluttest nachweisen und dich weitergehend beraten.

Im weiteren Verlauf stellen sich unter Umstanden auch bestimmte Schwangerschaftsanzeichen ein, die jedoch ebenfalls nicht als "sicher" gelten und auch nicht von allen Frauen gleichermaßen wahrgenommen werden. Etwa ab der 7. Schwangerschaftswoche ist ein Nachweis der Schwangerschaft per Ultraschall möglich.


Fazit: Die Kombi macht's aus

Die Temperaturmethode ist eine weit verbreitete Möglichkeit, den Eisprung und die fruchtbaren Tage im Menstruationszyklus zu bestimmen. Der Temperaturanstieg nach dem Eisprung und die Hochlage sind nützliche Indikatoren für die fruchtbare Phase einer Frau. Dennoch sollte sie nicht als alleinige Methode verwendet werden, insbesondere wenn es um den Zweck der Verhütung geht.

Ebenso kann die Basaltemperatur allein nicht bestätigen, ob eine Einnistung stattgefunden hat. Die Einnistung ist ein komplexer Prozess, bei dem sich die befruchtete Eizelle in die Gebärmutterschleimhaut einbettet. Dieser Prozess kann mehrere Tage dauern und ist nicht immer mit einem spezifischen Temperaturanstieg oder einem "Implantation Dip" in der Temperaturkurve verbunden.

Es ist ratsam, die Temperaturmethode stets in Kombination mit anderen Indikatoren oder Hilfsmitteln zu verwenden, um eine zuverlässige Familienplanung oder die Bestimmung einer Schwangerschaft zu ermöglichen. Lies dazu auch unseren Ratgeber "Schwangerschaftstest - Ab wann ist er sicher?"


Basaltemperatur und Einnistung
 © imagepointfr / Depositphotos - Basaltemperatur und Einnistung: Was verrät die Temperaturkurve?