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Eine Geburt lässt sich in unterschiedliche Geburtsphasen unterteilen: Eröffnungs-, Übergangs-, Austreibungs- und Nachgeburtsphase. Diese vier Phasen gehen mit verschiedenen Arten und Intensitäten von Wehen einher.
Lies hier alles Wichtige rund um die Phasen der Geburt und was dabei passiert.
Die Eröffnungsphase, die längste und erste Phase der Geburt, kündigt sich mit den Eröffnungswehen an und führt zu einer Öffnung des Muttermundes auf etwa 8 Zentimeter. Der Kopf des Babys kommt damit dem Beckenausgang näher.
Die Eröffnungswehen setzen anfänglich in Abständen von 5 bis 30 Minuten ein und dauern 10 bis 30 Sekunden an. Sie nehmen mit der Zeit an Dauer, Intensität und Regelmäßigkeit zu, bis sie irgendwann in kurzen, regelmäßigen Abständen von 2 bis 5 Minuten eintreten und dann etwa 30 bis 60 Sekunden andauern.
Spätestens wenn die Wehen in einem Abstand von 5 bis 10 Minuten auftreten, suchen die meisten schwangeren Frauen das Krankenhaus auf. Dort wird die zuständige Hebamme zunächst ein CTG schreiben und prüfen, wie weit sich der Muttermund bereits geöffnet hat. Wie lange diese erste Geburtsphase andauert, lässt sich jedoch kaum sagen, da die Länge erheblich variiert:
Auch das Schmerzempfinden ist individuell. In der Eröffnungsphase platzt oft die Fruchtblase. Gelegentlich wird die Eröffnungsphase noch konkreter unterteilt, in die sogenannte Vorbereitungs- oder Latenzphase und die aktive Eröffnungsphase.
Tipp: Veratme die Wehen mittels tiefer Bauchatmung.
Die zweite Phase der Geburt ist die Übergangsphase, die als intensivster Teil gilt und der Geburt unmittelbar vorausgeht. Hierbei handelt es sich um den Zeitraum, den der Muttermund zum Schluss für die letzten zwei Zentimeter benötigt. Er ist am Ende dieser Phase mit rund 10 Zentimetern vollständig eröffnet. Das entspricht etwa dem Durchmesser des kindlichen Kopfes. Die Phase kann nur kurz, aber auch mehrere Stunden dauern. Der Kopf des Kindes geht nun in die Geburtsposition.
Die Übergangswehen sind ziemlich stark und es fällt schwer, sie zu veratmen. In dieser Phase wünschen sich daher viele Schwangere ein Schmerzmittel oder denken über einen Kaiserschnitt nach, da sie das Gefühl haben, es nicht mehr zu ertragen. Doch in der nächsten Geburtsphasen setzen bereits die Presswehen ein und bis zur Geburt dauert es meist nicht mehr lange.
Tipp: Ein Stellungswechsel und Entspannungsmaßnahmen können bei der Linderung der Schmerzen helfen.
Nun folgt die finale Austreibungsphase. Diese Phase endet mit der Entbindung des Kindes. Der Muttermund ist nun vollständig geöffnet. Die Presswehen, die die stärksten während der gesamten Geburt sind, sorgen dafür, dass der Kopf des Babys immer mehr in das Becken geschoben wird. Innerhalb von zehn Minuten treten etwa viermal Presswehen auf. Dazwischen bleibt wenig Zeit zum Entspannen, was die vorletzte der Phasen der Geburt sehr anstrengend macht. Wenn der Kopf des Kindes durch die Scheide tritt, wird eine starke äußere Dehnung verspürt. Droht der Dammbereich einzureißen, erfolgt häufig ein Dammschnitt. Zur Verhinderung eines Dammrisses drückt die Hebamme leicht gegen den Damm.
Denke immer daran: Das Ziel ist vor Augen. Die größte Anstrengung ist mit der Austreibungsphase, der vorletzten der Phasen der Geburt, vorüber. Der Körper des Babys gleitet danach heraus und du hast, wahrscheinlich erschöpft, aber überglücklich endlich dein Baby im Arm, nachdem die Nabelschnur durchtrennt und der Säugling vom Schleim befreit wurde. Diese Phase dauert bei Erstgebärenden im Durchschnitt eine Stunde und beim zweiten Kind maximal 20 Minuten. In der Regel erfolgt während dieser Phase eine fortlaufende CTG-Kontrolle.
Als Nachgeburt werden die Plazenta, Eihäute, sowie der Nabelschnurrest bezeichnet. Diese werden nach der Geburt des Kindes ausgeschieden. Erst damit gilt die Geburt vollständig abgeschlossen.
Um die Nachgeburt auszustoßen, werden Gewebshormone ausgeschüttet. Dadurch kommt es zu Kontraktionen der Gebärmutter, den sogenannten Nachwehen. Sie sind deutlich schwächer als die Geburtswehen. Die innere Oberfläche der Gebärmutter verkleinert sich und die Plazenta, die dein Baby in der Schwangerschaft mit wichtigen Nährstoffen versorgt hat, kann sich ablösen. Die Nachgeburtsphase dauert meist 10 bis 30 Minuten und die Schmerzen sind mit Menstruationsbeschwerden vergleichbar.
Die Geburt - Quelle: Youtube | Hebamme Jenny
Senkwehen treten sehr unregelmäßig auf und dauern nur ungefähr 30 bis 60 Sekunden, während Geburtswehen intensiver sind, bis zu 90 Sekunden anhalten und stetig zunehmen. Der Abstand dazwischen verkürzt sich immer mehr. Kommen die Wehen alle drei bis fünf Minuten, beginnt die Eröffnungsphase. Der Muttermund ist meistens schon leicht geöffnet und der Bauch senkt sich ab.
Einige schwangere Frauen bemerken den Beginn der Geburt auch dadurch, dass ein weißlich glasiger, schleimiger Pfropf aus der Vagina abgeht, der während der Schwangerschaft den Gebärmutterhals verschließt und somit verhindert, dass Krankheitserreger eintreten. Bei einem Blasensprung, bei dem durch die Scheide eine klare Flüssigkeit läuft, solltest du auf jeden Fall schnellstmöglich eine Klinik aufsuchen.
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Eine Geburt dauert allgemein mehrere Stunden, läuft aber niemals nach einem Lehrbuch ab. Die Länge der verschiedenen Geburtsphasen kann von Frau zu Frau variieren. So hält eine schwangere Frau ihr Baby vielleicht bereits nach zwei und eine andere im extremen Fall erst nach 24 Stunden im Arm. Beides entspricht nicht der Norm, verdeutlicht lediglich, dass pauschale Aussagen unmöglich sind.
Eine wichtige Rolle spielt bei der Geburtsdauer, ob das erste Kind geboren wird oder du schon ein Baby zur Welt gebracht hast. Bei Erstgebärenden dauert die Entbindung durchschnittlich 12 bis 14 Stunden und bei den nächsten Geburten rund sieben Stunden.
In der zweiten Phase der Geburt, der Übergangsphase, öffnet sich der Muttermund auf etwa zehn Zentimeter. Dies passiert durch die Übergangswehen, die sehr intensiv und schmerzhaft sind. Die Pausen zwischen den Wehen werden kürzer. Ein Großteil der Schwangeren empfindet diese Phase daher als am heftigsten. Viele werdende Mamas fragen nun nach einem Schmerzmedikament, doch dies ist nun nicht mehr angebracht, denn das Baby ist sonst nach der Entbindung müde und trinkschwach.
Die PDA (Periduralanästhesie) dient der Linderung der Schmerzen, wenn sie während der Entbindung als zu stark empfunden werden. Die Wehen sollen durch das lokal betäubende Medikament noch zu spüren sein, wie es etwa bei einem Periodenschmerz der Fall ist.
Die PDA bietet den Vorteil, dass nicht das Bewusstsein, sondern lediglich die Schmerzen ausgeschaltet sind und die Wehen weiterhin erlebt werden. Der Muttermund sollte zur Vermeidung von Komplikationen bei der Gabe weit geöffnet sein. Das Gefühl, dass sich die Geburt ereignet, soll die PDA nicht nehmen. Sie wird zum Ende daher oftmals ausgeschlichen, um die Presswehen zu spüren und aktive Unterstützung bieten zu können.
Ist die Nachgeburt ausgeschieden, wird sie zunächst auf Vollständigkeit untersucht. Sie kann ein Indiz für nicht ausgeschiedene Gewebsreste sein, z. B. Teile der Plazenta. Medizinisch gesehen erfüllt die Nachgeburt ansonsten keinen besonderen Zweck mehr und wird daher meist im Krankenhaus entsorgt. Hierzulande ist es jedoch auch erlaubt, sie mit nach Hause zu nehmen. Außerdem besteht die Möglichkeit, daraus Plazenta-Nosoden, eine Art Globuli, anfertigen zu lassen.
Die Geburt beginnt mit dem Öffnen des Gebärmuttermundes und endet damit, dass die Plazenta (Nachgeburt) ausgestoßen wird. Die Phasen der Geburt gehen ineinander über. Sie lassen sich nicht immer klar und deutlich trennen. Die Eröffnungsphase ist die längste der Geburtsphasen. Die meisten schwangeren Frauen empfinden die Entbindung als physisch sehr anstrengend. Sie dauert vier bis 18 Stunden.
Die Schmerzen können vor allem in der Übergangsphase sehr stark sein, doch mit der PDA besteht die Möglichkeit, sie zu lindern. Die Geburt sollte noch nicht zu weit fortgeschritten sein. Am besten wirst du sie durchstehen, wenn du immer dein Ziel vor Augen siehst: Dein Baby im Arm.